Mensch ärgere Dich nicht,
das wohl deutscheste Spiel der Nation
Ausgedacht hat sich das Ganze der Münchner Angestellte Josef Friedrich Schmidt (* 24.11.1871 in Amberg, ϯ 28.09.1948 in München) schon im Jahre 1907. Der Siegeszug dieses berühmten Spiels begann aber erst 1914, dem offiziellen Gründungsjahr des Schmidt Spieleverlages, in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges. Den Weg dorthin hatte das Spiel mit den bunten Holzkegeln (Pöppeln) aus den Lazaretten gefunden, an die er eine erste Auflage von 3.000 Exemplaren einer Einfachversion seiner Erfindung verschenkte. Er tat dies sicher aus Solidarität mit den Frontsoldaten, aber auch aus einer gehörigen Portion Ärger heraus: Denn kaufen wollte bis dato seine später als Jahrhundertspiel gefeierte Idee niemand. Lediglich seine drei Söhne und deren Freunde, für die dem Hobby-Tüftler aus dem Arbeiterviertel Giesing an langen Winterabenden die Würfel-Gaudi einfiel, hatten ihren Spaß am temporeichen Vorrücken, schadenfrohen Blockieren und mitleidslosen Rausschmeißen. Vor allem daran! Vieles änderte sich jedoch, als die deutschen Landser nach Kriegsende endlich zu Hause ihre Tornister in die Ecke stellten und auspacken durften. Darin steckten neben vielen Erinnerungen eben auch das fortan in den Familien von der Nordsee bis zum Bodensee für fröhliche Spielerunden sorgte und alles Andere als Ärger machte. Josef Friedrich Schmidt beispielsweise zum angesehenen Besitzer eines renommierten Spieleverlages: Denn nur zwei Jahre nach dem Ersten Weltkrieg blickte der düstere Herr bereits von mehr als einer Million roter Schachteln in die Wohnzimmer der Deutschen. 35 Pfennige musste damals die Spielenation für ein „Mensch ärgere Dich nicht“ auf den Ladentisch legen. Kaum mehr mussten sie damals auch für ein Pfund Zucker bezahlen. |
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In diesem Haus in Amberg, in der Georgenstraße 63, direkt am Malteserplatz, wurde Josef Friedrich Schmidt am 24.11.1871 geboren, als Sohn des
Vermessungsbeamten Friedrich Schmidt (1827 - 1887) und seiner Frau Luise (1839 - 1912). Das ergaben die Recherchen von Stadtarchivar Dr. Johannes Laschinger.
Nach der Heirat 1894 zieht er zuerst nach Würzburg und Anfang des 20. Jahrhunderts dann nach München. Dort in seiner kleinen Wohnung in München-Giesing entwickelt er in den
Jahren 1905 - 1908 das Spiel „Mensch ärgere Dich nicht“. Seine drei lebhaften Söhne waren der Anlass, ein Spielfeld in Kreuzform auf eine Hutschachtel
zu zeichnen, um für sie einen spannenden Zeitvertreib zu schaffen. |
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Selbst heute noch hellt sich die Miene des so finster blickenden Herrn im schwarzen Anzug nicht auf. Obwohl er dazu wahrlich allen und guten Grund hätte: Schließlich steht die knallrote Schachtel, die so unverwechselbar sein Konterfei trägt, in nahezu jedem deutschen Haushalt und hat selbst im „Haus der Geschichte“ in Bonn einen Ehrenplatz erhalten. Es sind mittlerweile über 70.000.000 Exemplare verkauft und es gab anlässlich des 90. Geburtstages eine eigene Ausstellung im Nürnberger Spielzeug-Museum (vom 2. Juli 2004 bis 13. Februar 2005, siehe Bild links). Mit Unterstützung der Schmidt Spiele GmbH und einiger privater Spiele-Sammler zeigte das Spielzeugmuseum Nürnberg in einer Sonderausstellung die Geschichte des Spieleklassikers und seiner Nachahmungen, ging den uralten indischen Wurzeln und europäischen Varianten nach und beleuchtete auch die emotionale Ebene des Spiels. Eine kleine Bildergallerie aus dieser Ausstellung könnt Ihr Euch hier ansehen. Die Aufnahmen sind leider nicht besonders gut, aber das liegt daran, dass in der Ausstellung das Fotografieren verboten war und ich es deshalb heimlich machen musste. Diese Ausstellung wanderte danach nach Mörs, wo sie in der Zeit vom 23. Juli bis 5. November 2006 im Grafschafter Museum im Schloss zu sehen war. |
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Weitere Ausstellungen folgten: In dem kleinen Örtchen Marktbreit, süd-östlich von Würzburg, am Main, fand in der Zeit vom 10.04 bis 02.11.2014 im Museum im Malerwinkelhaus in der Bachgasse 2 eine Sonderausstellung statt unter dem Titel: Das "populärste Spiel der Nation" gestern und heute.Eine Sonderseite zu dieser Ausstellung findet Ihr hier: |
Eine zurzeit noch laufende Dauerausstellung gibt es im Stadtmuseum Amberg, der Geburtsstadt von Josef Friedrich Schmidt. Sie ist in der Zeit vom 13.10.2019 bis zum 13.10.2024 zu sehen. Diese Ausstellung läuft unter dem Titel: Mensch ärgere Dich nicht -Das beliebte Brettspiele für Jung und Alt. |
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Zum 100. Geburtstag des "Mensch ärgere Dich nicht" im Jahre 2014 gab es auf der Nürnberger Spielwarenmesse eine riesige Geburtstagstorte. Die Ausmaße sind nur zu schätzen im Vergleich zu den drum herum stehenden Personen, aber ich schätze sie auf 1 x 1 m. Aber seht selber: |
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Doch wer ist eigentlich dieser Mann, der in den zurückliegenden über 100 Jahren in nur vier (fünf, mit Elektronik) unterschiedlichen Konterfeis auf den Schachteln erscheint? |
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sehr seltene Titel-Figur, Spiel aus dem Jahre 1932 | die häufigste "ältere" Titel-Figur |
seit etwa 1976 erscheint dieser "moderne Mann" |
seit den 1980er Jahren hat das Medaillon einen glatten Rand |
auch beim elektronischen Spiel fallen Figuren (durch Maus-Klick?) 2003 |
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"Ein gut gekleideter Herr mit roter Krawatte rauft sich die Haare über eine bestimmte Spielsituation. Sein Gesichtsausdruck zeigt, dass er sich ärgert. Er ist so ungehalten, dass er offenbar soeben mit der Faust auf den Spieltisch geschlagen hat: Drei Spielfiguren sind dabei herunter gefallen (seit über 100 Jahren in derselben Stellung). Diese Gestalt personifiziert die Gefühle des "Sich-Ärgerns" und des "Sich-Ärgern-Könnens", die dieses Spiel so lebendig machen, denn was wäre "Mensch ärgere Dich nicht", wenn alle Beteiligten nur stumm um den Tisch säßen und sich zu keinerlei Gefühlsregung hinreißen ließen?" |
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"Mensch ärgere Dich nicht" zählt zur Gattung der Würfelbrettspiele. Zwar ist es gerade erst einmal knapp über 100 Jahre alt, doch reichen seine Wurzeln
bis nach Indien auf das "Chaupad" Spiel zurück. Dieses komplexe Laufspiel mit ursprünglich religiösem und symbolischen Gehalt, das bis heute Nationalspiel
der Inder ist, kann auf eine etwa 2.000-jährige Tradition zurück blicken. Bis heute sind zahlreiche historische und aktuelle Varianten und Namen des Spiels
in Indien und anderen asiatischen Ländern bekannt. Indien-Reisende brachten "Chaupad" nach Europa und in die USA, wo es als "Pachisi" zum Sammelbegriff für
indische Laufspiele wurde. Überwiegend einfache Pachisi-Varianten wie "Eile mit Weile" oder "Ludo" erschienen im 19. Jahrhundert auf dem Markt. Doch erst in
seiner von Josef Friedrich Schmidt entwickelten Form und unter dem seit 1914 gebräuchlichen Titel "Mensch ärgere Dich nicht" wurde dieses uralte und doch
ewig junge Spiel richtig populär." |
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Ich sammele "Mensch ärgere Dich nicht", aber keiner weiß warum, nicht einmal ich selber, es hat sich einfach so ergeben. Das Spiel sieht doch seit über 100 Jahren immer gleich aus, eigentlich langweilig.
Ich habe mittlerweile über 100 Exemplare des Original-Spiels, und wenn man sie sich genau anschaut, findet man doch zahllose
Unterschiede, die ich hier zusammengestellt habe. Mein ältestes Exemplar ist das nebenstehende Spiel von 1928.
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Aufkleber auf der Um-Verpackung direkt zum Versenden an die Front. |
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Übrigens, wenn Sie eine ältere Ausgabe des Spieles besitzen, finden Sie ab den 1930er Jahren die Zahl des Erscheinungsjahres versteckt auf dem Titelbild abgedruckt: Neben dem Bild mit dem grimmigen Herrn, unter der Ecke des abgebildeten Spielplanes, in der die schwarzen Figuren starten, ist eine winzige Zahl zu erkennen. |
Diese Zahl gibt das Jahr der entsprechenden Ausgabe an (siehe unten). Nach 1965 gibt es kein Erscheinungsjahr mehr auf dem Karton. (auf das Bild klicken zum Vergrößern) |
In den mir vorliegenden alten Katalogen und Preislisten (1936 bis 1939) der Firma Josef Friedrich Schmidt wird nie ein
"Mensch ärgere Dich nicht" beworben. Erst im Jahre 1950 taucht das Spiel auf. Wahrscheinlich war es bis dahin so bekannt, dass
gar keine Werbung erforderlich war. Und im Jahre 1950 hieß es dann auch (siehe gelb umrandeten Text): |
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Dass die Spiele im Laufe der Jahre mit unterschiedlichen Logos erschienen sind, habt Ihr sicherlich schon durch die zahlreichen Abbildungen festgestellt. Zuerst war gar kein Logo auf der Schachtel. Erst ab den 1960er Jahren entschied sich die Firma Schmidt, ihre Schachteln des Mensch ärgere Dich nicht mit einem Firmen-Logo zu versehen. Das erste Logo der Firma war ein Würfel mit den Initialen des Firmengründers. Dieser Würfel erschien auch in unterschiedlichen Färbungen, mal mit dem Copyright-Vermerk an der Würfel-Oberkante, mal an der Unterkante. |
In den Folgejahren änderten sich die Logos folgendermaßen: | ||||||||
Ab den 1970er Jahren erschien als Logo ein langes, vierfarbiges "S" auf den Schachteln, mal mit einem Mädchen rechts daneben, mal ohne, mit dem Schriftzug:
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ab etwa 1976 schrumpfte das lange "S" zu einem großen "S" mit dem Schriftzug: "Schmidt International", |
und ab dem Gesamtkatalog 2001 blieb das große "S" mit dem geschrumpften Schriftzug: |
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Zu Beginn kam die klassische rote Schachtel ohne den schwarzen Querbalken am oberen Rand daher, wie dieses Beispiel aus dem Jahre 1928 zeigt. |
Erst ab Anfang der 1930er Jahre erscheint erstmals auf dem Karton der schwarze Querbalken mit dem grünen Schriftzug "Das beliebte Original-Spiel", hier ein Beispiel
aus dem Jahre 1932. |
Aus reinem Platzmangel wurde wohl bei dieser quadratischen Ausgabe aus dem Jahre 1952, die im Format wie die Feldpostausgabe erschien, der Schriftzug reduziert auf
"Original-Spiel". |
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Ganz besondere Raritäten sind aber die beiden hier gezeigten Exemplare, bei denen der Schriftzug variiert wurde: aus dem Jahre 1932 und "Würfelspiel für Groß und Klein" aus dem Jahre 1931, ausgestellt im Museum in Marktbreit. |
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Auch die Schachtel-Formate weisen starke Unterschiede auf. Die alten Ausgaben haben eine sehr länglich/schmale Schachtel mit einem Kantenverhältnis von rd. 2 : 1 (Länge zu Breite = 410 mm zu 210 mm). Es kamen dann auch Schachteln hinzu mit Kantenverhältnissen von rd. 1,8 : 1, 1,6 : 1, 1,4 : 1 bis hin zu 1 : 1, der oben abgebildeten quadratischen Schachtel. Die Schachtelmaße in der Länge haben noch zahlreichere Varianten, z.B. 410 mm, 380 mm, 370 mm, 340 mm, 310 mm, 290 mm, 270 mm, 250 mm, 200 mm, 180 mm bis hin zum quadratischen Spiel von 170 mm. |
Es gibt sogar Schachteln im Hoch-Format, wie diese Ausgabe zeigt: |
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Wenn schon die Schachteln so große Unterschiede aufweisen, treten diese wohl auch bei den Spielplänen auf: nicht nur, dass sie einmal für vier und einmal für sechs Personen gedacht sind, nein, es gibt natürlich auch Unter-schiede in der Qualität der Pappe und auch Spiel-pläne, die puzzleartig zusammen zu setzen sind. Des weiteren gibt es auch Spielpläne aus Kunststoff. |
Außerdem tauchen auch Spielpläne auf, die nicht mittig, sondern asymmetrisch, und das auch noch in unterschiedlichen Teilungen, oder sogar vierfach gefaltet sind. |
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Die Farbverteilung auf dem klassischen 4-Personen-Spielplan war in der Erstausgabe von oben links im Uhrzeigersinn: grün - schwarz - gelb - rot. |
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Der 6-Personen-Spielplan weist noch weitere Unterschiede auf: Es gibt einen 6er-Plan mit kleiner Runde (48 Felder) und einen mit großer Runde (60 Felder). |
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Eine weitere Kuriosität beim 6-Personen-Spielplan ist der unterschiedliche Übergang beim Zieleinlauf: In einer der älteren Ausgaben gibt es einen seitlichen Einstieg ins Ziel, der normalerweise wie im 4-Personen-Spielplan senkrecht erfolgt. Und es gibt einen 6-Personen-Spielplan, bei dem die Start-felder in den Ecken nach innen eingeschoben sind. |
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Natürlich müssen sich dann auch die Spielfiguren (Pöppel) unterscheiden: Es gibt Pöppel aus Holz, dicke und dünne, fein gedrechselt, aus Kunststoff, als Würfel und als große runde Plastikscheiben. Zu den beiden letzten komme ich später noch einmal. In späteren Jahren wurden dann zu den Merchandising-Spielen auch entsprechende Figuren als Papp-Aufsteller hergestellt. |
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Weitere Unterschiede sind, dass es Spiele ohne Würfelbecher, mit Würfelbecher aus Leder und auch einfachere Versionen mit Kunststoff-becher gibt.
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Sicherlich auch in sehr kleiner "Weihnachts"-Auflage erschienen ist das rechts gezeigte Exemplar von der Vedes mit der Artikel-Nr. 3L. Wann dieses Spiel erschienen ist, kann ich leider nicht sagen. (Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken) |
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Ebenfalls schöne Varianten sind die Ausgaben von 1969 mit "Pop-o-Matic", einem "Würfelautomaten", der auch bei nicht geöffneter Schachtel betätigt werden kann.
Rechts eine kleinere Ausgabe und unten eine Ausgabe in Kooperation mit der Firma Jumbo. |
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Um dem Spiel im Laufe der Jahre immer wieder neuen Schwung in der Vermarktung zu geben, wurden neben dem klassischen Spiel für 2 bis 4 oder 2 bis 6 Personen weitere Ausgaben veröffentlicht. So gab es einmal eine Ausgabe, in der das "Mensch ärgere Dich nicht" mit dem bekannten "Spitz Paß auf!" kombiniert wurde (1). Im Jahre 1979 kam eine Reiseausgabe (2) auf den Markt, die einen dicken, aufklappbaren Spielplan aus Kuststoff besaß, worin die Spielfiguren unter einer seitlichen Klappe verstaut wurden und so auf der Reise nicht verloren gehen konnten. Die Felder auf dem Spielplan hatten kleine Ränder, so dass die Figuren im Zug oder Auto auch nicht so leicht umfallen konnten. 1987 kam dann die erste Jubiläumsausgabe zum 75. Geburtstag des Spieles auf den Markt, erkennbar an der goldenen 75 rechts oben auf der Schachtel (3). Diese Ausgabe wurde dann 1999 dahingehend abgewandelt, dass aus der 75 das Schmidt-"S" wurde (4). Ein weiterer Wechsel erfolgte dann zum 90-jährigen Jubiläum mit der goldenen 90. 1991 wurde dann wieder eine Reiseausgabe veröffentlicht, in der der Spielplan puzzleartig zusammen gebaut werden muss (5) und eine Schachtel im Hochformat (6). Dieses hochformatige Spiel gibt es mit gleicher Artikel-Nummer natürlich auch im klassischen Querformat (7). Einige Jahre später wurde dann das Riesen-Boden-Spiel herausgegeben (8), zu dem auch die oben gezeigten, großen hohlen Plastikscheiben als Spielfiguren gehören. |
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Zwei Jahre später erweiterte der "Mensch ärgere Dich nicht"-Würfel die Palette (9). Er hat nur eine Kantenlänge von 75 mm, ist auseinander zu falten, wird dadurch zum Spielplan und enthält das gesamte Spielmaterial. 1999 erschien zum 85. Geburtstag das bekannte "Mensch ärgere Dich nicht"-Titelbild auf dem Gesamtkatalog der Firma Schmidt Spiele (10), der seitdem jedes Jahr in feuerrot daher kommt. Geworben wird mit "und jetzt kommts noch ärger": Als neue Mitglieder in der "Mensch ärgere Dich nicht"-Familie können "Das Kartenspiel" (11) und "Das Knobelspiel" (12) begrüßt werden. |
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Die oben abgebildeten Würfel-Figuren gehören in das Knobelspiel. Im Jahre 2000 wurde dann eine Sonderedition in einer Blechdose auf den Markt gebracht (13). Diese Dose enthielt neben den Spielen von 2 bis 4 und 2 bis 6 Personen auch das Knobelspiel und das Kartenspiel. Diese Sonderedition nannte sich "Mensch ärgere Dich nicht" - noch mehr. Weitere Ergänzungen der Familie wurden dann "Das 3-Dreh Spiel" (14), "Mensch ärgere Dich nicht - Die CD-ROM" (15) sowie der Spielteppich (16) im Format 92 cm x 92 cm. Eine recht ausgefallene Ausgabe ist die Trage-Box aus Kunststoff (17). Sie enthält einen puzzleartigen Spielplan und einfache Pöppel aus Plastik. Neu hinzu gekommen zu meiner Sammlung ist ein blaues "Mensch ärgere Dich nicht" (18) von der Firma Blatz, die für kurze Zeit die Firma Schmidt übernommen hatte, bis man wieder zum alten Traditionsnamen Schmidt zurück kehrte. Auch eine kleine Blechdose "BIG Mini" (19) von Schmidt ist neu bei mir. Diese Mini-Ausgabe hat Schmidt auch noch in einer gleich-kleinen Faltschachtel mit dem Werbeträger Nordsee herausgegeben (20). Die Größe der Schachtel bzw. Blechdose beträgt nur 10 x 7 cm. Eine schöne Erweiterung ist auch die Ergänzungspackung "Kick oder Karte" (21), die nur zusammen mit dem Grundspiel zu spielen ist. Jetzt gibt es auch ein "Mensch ärgere Dicht nicht" - mal anders (22). Es befindet sich in einer aufklappbaren Plastik-Box, die gleichzeitig als Würfelturm fungiert. Auch der Spielplan ist mal anders. Im Jahre 2014, zum 100. Geburtstag von "Mensch ärgere Dich nicht" wurde der Gesamtkatalog einmalig wieder in schwarz herausgegeben und mit einem Ausschnitt des "Mensch ärgere Dich nicht"-Spielplans verziert (23). In diesem Jubiläumsjahr gab es dann auch weitere Neuerscheinungen: den "Mauerhüpfer" (24), eine neue |
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Mitbring-Ausgabe in der Blechdose (25) und die Gold-Edition zum 100-jährigen Jubiläum (26). Einige Jahre später, 2017, wurde dann ein "Mensch ärgere Dich nicht" in einer schwarzen Schachtel herausgegeben (27). |
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Seit 1991 erschienen dann einige "Mensch ärgere Dich nicht"-Ausgaben mit einem Merchandising-Hintergrund: 1991 gab es eine Kinderausgabe mit Micky Mouse in einer roten Schachtel (28), die zwei Jahre später in eine blaue Schachtel gepackt wurde. Im Jahre 1996 kam dann die "Pocahontas"-Ausgabe heraus (29), passend zum gleichnamigen Disney-Film. Weiter ging es 2001 mit "Die Sendung mit der Maus" (30) und 2010 mit "Sponge Bob" (31). Im Jubiläumsjaht 2014 kamen die Ausgaben zu "Cars" (32), "Disney Princess" (33) und "Disney Fairies" (34) hinzu. |
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Ein weiteres "Schätzchen" hat meine Sammlung erreicht: Eine Mensch ärgere Dich nicht - Bild-Edition. Das ist eine auf 250 Exemplare limitierte Edition mit Bild-Logo in der Titelzeile und jeweils in der Mitte des Spielplanes. Diese Exemplare wurden zum 150. Geburtstag des Erfinders Josef Friedrich Schmidt am 24.11.2021 in Zusammenarbeit mit der Bild-Zeitung zur Verlosung ausgeschrieben (siehe Auszug aus Bild-online). |
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Einige weitere Spiele möchte ich noch vorstellen, die hier eigentlich nichts zu suchen haben, da es sich nicht um Originale handelt. Das erste ist eine Tischdecke mit passenden Servietten, die von der Firma Pappstar vertrieben wurden. Das zweite ist ein Geburtstagsgeschenk, das wir zu unserem 50. Geburtstag geschenkt bekommen haben. Eine wunderschöne Kopie auf den Klassiker "Mensch ärgere Dich nicht" mit einer eigenen Regel des Spiele-Autors Peter-Paul Joopen, eines guten Freundes. Die nächste Ausgabe eines "Mensch ärgere Dicht nicht" heißt "Rainer ärgere Dich nicht", und die bekam ich zu meinem 25-jährigen Dienstjubiläum. |
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Ein weiteres "Nicht"-Original ist die Promotion-Ausgabe von "McDonalds - Happy Meal", die aber den Original-Titel enthält und auch von Schmidt lizensiert ist. © 2020. |
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"Mensch ärgere Dich nicht" im Ausland
"Mensch ärgere Dich nicht" wurde nicht nur in Deutschland, sondern auch im umliegenden Ausland vertrieben. Mir liegen verschiedene Ausgaben aus Frankreich,
Holland und aus England vor. Das englische Spiel wurde 1951 unter dem © von J.F.Schmidt in der U.S.-Zone, Germany, hergestellt (siehe rechts). |
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Die "Ostzonen-Ausgabe" ist eine Lizenzausgabe aus dem Verlag Der Spielkasten, Berlin. Sie stammt aus dem Jahre 1948 und trägt rechts unten ganz normal die Initialen J.F.S.M. Auf der Spielanleitung, die in den Deckel geklebt ist, steht einmal das Copyright von Josef Freidrich Schmidt, München vermerkt, dann der unten abgebildete Hinweis, dass "dieses Spiel nur für das Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik bestimmt ist und nicht nach der Bundesrepublik ausgeführt werden darf", und abschließend noch der Lizenzhinweis auf die Firma Arthur Hennig, Leipzig. |
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In Berlin (West) gab es nach dem Krieg den Verlag "Der Spielkasten", Inhaber Paul Schmidt. Zunächst 1947 unter der Adresse von Sala in Berlin-Schöneberg, Monumentenstr. 33/34, dann 1949 u. a. im Handelsregister in Berlin-Schöneberg, Martin-Luther-Strasse 61-66. Der Verlag durfte das beliebte Original-Spiel "Mensch ärgere Dich nicht" originalgetreu als Lizenzausgabe sogar mit den Angaben J.F.S.M. im Programm führen. Teils mit dem Hinweis auf dem Titelbild: „nur für die Ostzone“, teils auch mit dem Hinweis auf den Lizenzträger Arthur Hennig, Inhaber Curt Matthes. Nach 1950 konnte er nicht mehr nachgewiesen werde. |
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Auch ein "Mensch ärgere Dich nicht", aber nicht von Schmidt-Spiele, ist die nebenstehende Ausgabe. Sie stammt von "Amor Spielefabrik Linz-Donau".
Es gibt keinerlei Hinweis auf Schmidt oder auf eine Lizenz. |
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Irgend wann bin ich zufällig darüber gestolpert, dass "Mensch ärgere Dich nicht" auch anderswo auftaucht: In
Büchern, in anderen Spielen oder auch in der Werbung. Nebenan findet ihr die ersten Beispiele: |
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"Mensch ärgere Dich nicht" wurde auch politisch: In einem Zeitungsartikel im politischen Wahlkampf irgendwo wurde der "Farben" wegen das Spiel bemüht, man erkennt es am Spielbrett. |
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In einem anderen Zeitungsartikel wird das "Mensch ärgere Dich nicht" in einem "Weltzeit-Kalender" als Meilenstein erwähnt. In der Reihe von 3.000 vor Christus bis zum Jahre 2010 kommt das Jahr 1914 vor: "Das 1. deutsche Brettspiel in Serie - "Mensch ärgere Dich nicht". |
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Mit "Mensch ärgere Dich nicht" kann man auch alles Gute zum Geburtstag wünschen: "Du bist ein Gewinnertyp!" |
Auch zum Verzehr geeignet kann das "Mensch ärgere Dich nicht" sein. Diese Torte fand ich auf
einem Dessert-Buffet bei einer großen Spiele-Veranstaltung: Panna Cotta Spielfeld. Für "Spielregeln im Internet" wirbt die Landesanstalt für Medien NRW in Kooperation mit der Landeszentrale für Medien und Kommunikation mit einem Ausschnitt des "Mensch ärgere Dich nicht"-Spielplans auf einer Broschüre. |
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Das Stadtmuseum Meißen hat zu einer Ausstellung zum Thema "100 historische Spiele" einen Flyer veröffentlicht, auf dem mit dem "Mensch ärgere Dich nicht" geworben wird. Diese Ausstellung fand in der Zeit vom 21.11.2011 bis 29.01.2012 statt. |
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Zum Abschluss möchte ich Euch noch mit einigen Bildern zeigen, was die Firma Schmidt noch alles mit seinem berühmten "Mensch ärgere Dich nicht" gemacht hat (von links nach rechts): Katalog-Werbung, Einladungskarten für Essen und Nürnberg, Einkaufstaschen, Buttons, Händler-Werbung, eine schwarze Einkaufstasche zum 100-jährigen Jubiläum, mit dem Buch "Bleibense Mensch" von Jürgen von Manger, ganz klein auf dem Schmidt-Gesamtkatalog 2018, ... |
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Weiter geht es mit drei kleinen Büchern: "Mensch ärgere Dich nicht beim Autofahren", "Mensch ärgere Dich nicht übers Älterwerden" und "Mensch ärgere Dich nicht - Spielend leicht durch Leben". Dann gibt es noch den "Mensch ärgere Dich nicht - Der große Rätselspaß". |
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Ich hoffe, ich konnte Euch eine interessante Zusammenstellung über mein Sammelgebiet "Mensch ärgere Dich nicht" bieten und bin immer dankbar für ergänzende Hinweise, Aufdeckung von Fehlern und natürlich auch für erschwingliche Ausgaben von "Mensch ärgere Dich nicht", die ich noch nicht habe und von denen Ihr Euch trennen möchtet. Jede Nachricht richtet Ihr bitte an meine eMail-Adresse: alte-spiele.rainer@alte-spiele.de Demnächst werde ich eine separate Seite zusammenstellen, auf der ich dann alle meine Plagiate, verwandte und ähnlich klingende Spiele vorstellen möchte. Bis dahin wünsche ich Euch noch viel Spaß beim Stöbern auf unserer Inernetseite.Ich möchte Euch auch auf die sehr interessante und informative Seite des ESG-Mitglieds Michael Schmeiser hinweisen: Josef Friedrich Schmidt: Mensch ärgere Dich nicht |
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Quellenangaben: |
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